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Kunstgeschichtliche Gesellschaft zu Berlin [Hrsg.]
Kunstchronik und Kunstmarkt: Wochenschrift für Kenner und Sammler — 56.1920/​1921 (Oktober-März)

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Nr. 3
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Literatur / [Notizen] / Kunstmarkt
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58

Ausweitungen — Foríchungen

Hamburg. Galerie Commeter, im
Oktober: Gemälde von Jacob Afberts,-
GedäAtnis. Auskeilung zu Bbren Max
KlingeLs (das gefamte graphii&eWerk
in frühen Dru&en). — Ferner: Gemälde
von Luce, de Vlaminck, Camoin, Monet,
Stevens, Besnard, Courbet, Liebermann,
Slevogt ufw.
Hanfa.WerkHätten, im Oktober:
Gemälde von }oh. Boffard, Plaftik von
I. Schiffner, Graphik von Heinz Baden,
A. Klatt und Neuwerker, Bremen.
-*
Köln. KunHfalon Herrn. Abels: Ge.
mälde von Max Beckmann (biblifAe Dar.
Heilungen) und Waldemar Rosier,- ZeiA.
nungen und Radierungen von Erna Frank.
— Im November: Komplette Graphik,
koffektion von Prof. Emil Orlik und
Erich Wolfs feid.
FORSCHUNGEN
Ein neues Werk aus derSAufe des
Rogkerus von Hefmarshaufen
Max Creutz hat in feiner Arbeit über
»Die Anfänge des monumentalen Stiles
in NorddeutiAland« (Köln 1910) dem
Meifter des Paderborner Dom.Tragaltars
von 1100, dem MönA Rogkerus von
Helmarshaufen, ein ziemfiA umfangreiAes
Werk eigenhändiger wie von Werkftatt-
arbeiten — bei aller VorftAt in der Einzel.
zufAreibung — gegeben und fo an die
Steife eines ziemfiA vagen Begriffs ein
lAärfer umrilfenes Bild einer einigermaßen
geiAlolfenen KünHlerperfönliAkeit gefetzt.
ZugleiA läßt er von ihm und feiner Werk,
itatt in Helmarshaufen mehrere andere,
teilweife (Aon bekannte GoldiAmiede.
werkHätten, in Hildesheim, Fritzlar, Pader.
born und iAließliA indirekt auA in Köln
abhängig fein und rü&t feinen Meifter in
den Mittelpunkt der ganzen Entwi&lung
der deutlAen Plaltik vom 11. zum 12. Jahr,
hundert. Ja Hndet das Entliehen der deut.
fAen romanifAen MonumentalplaHik ohne
das Werk des Rogkerus einfaA ni At
denkbar.
Mag auA der Gedanke von einer folAen
zentralen Stellung und Bedeutung eines
einzelnen Künftlers und feines Werkes,
zentral dabei im umfängfiAHen Wortfinn

genom men, für die Entwi&lung der g a n z e n
deutlAen Plaftik des romanifAen Monu-
mentalftils überfAärH eriAeinen — mehr
als »geiftvolle Konftruktion«, wie Emit
Cohn .Wiener in feiner Rezeniion des
CreutziAen Werkes in den »Monatsheften
für KunftwiifenfAaft« (Band V. 1912.
S. 191) nur zugeben will, ili diefer Meifter,
bei allem HypothetifAen, das unferer
Kenntnis von ihm noA anhaftet und zu.
zugeHehen ift, auf alle Fälle.
Die viel umftrittene Frage der Identität
des Rogkerus mit Theophifus, dem Ver.
falfer der SAedula diversarum artium,
einer der wiAtigiten QuelfenfAriften für
die TeAnik des Mittelalters, die uns er.
halten lind (herausgegeben von 11g, Wien
1874), erfAeint freiliA auA weiterhin, trotz
der fAarffmnigen UnterfuAungen von A.
FuAs (Die Tragaltäre des Rogkerus in
Paderborn, Paderborn 1916), die übrigens
auAWitte (liehe a. unten a. O. !) und Rauch
(a. unten a. O.) Jetzt überzeugt haben im
Sinne der »letzten WahriAeinliAkeitc der
»GleiAungRogkerus.Theophilusc:(RauA),
problematifA.
Fritz Witte hat inzwif&en in einer
überzeugenden Beweisführung (ZeitfArift
für AriftliAeKunftXXII, 1919, Nr. 10/11,
S. 146 — 150) das Werk des Meifters felbft
bereiAert, indem er die Reite von Trag,
altären im Diözesanmufeum zu Osna.
brü& und im SAnütgenmufeum zu Köln
als zufammengehörig erkannt und als eigen,
händig naAgewiefen hat,- er fetzt diefes
rekonftruierte Portatile um 1120 an und
Hellt die Chronologie Abdinghofer Altar
(der übrigens von anderer Seite dem Rog.
kerus noA abgefproAen wird) — Pader.
borner Domtragaltar — Osnabrü&.Kölner
Altar auf.
Einen neuen, wertvollen Beitrag zur
Kenntnis, zwar niAt des Meifters felbft,
wohl aber zu der feiner SAule und der
von ihm abhängig zu denkenden Werk.
Hätten, und damit einerfeits eine Stütze
der Creutz fAen Thefen, zum andern aber
auA eine Korrektur zu der Creutz'fAen
Bewertung des Rogkerus in feiner Bedeu.
tung für die Entwi&lung, liefert nun ein
glü&liAerFund in Fritzlar, den Chri.
Hian Rau A im »JahrbuA der Denkmal,
pflege im Regierungsbezirk Calfei« I, Mar.
 
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